Lange Tradition mit großer Zukunft
Das inneralpine Klima und die Bodenbeschaffenheit des Lienzer Talkessels bieten seit jeher ideale Bedingungen, um hervorragendes Obst mit vollem Geschmack anzubauen. In diesem Paradies, genauer gesagt in Gaimberg, auf der Sonnenseite am Fuße der Lienzer Dolomiten, bewirtschaften Friedl und Magdalena Webhofer gemeinsam mit ihrem Sohn Michael in biologischer Arbeitsweise den „Mesnerhof“, weithin bekannt als „Obsthof Webhofer“.
Vordenker: Friedl und Magdalena Webhofer
Ursprünglich als Viehbetrieb mit Streuobstwiesen geführt, erkannten Friedl und Magdalena bereits vor 30 Jahren die Zeichen der Zeit, setzten auf professionellen Obstanbau und legten damit den Grundstein einer sich ständig fortsetzenden Erfolgsgeschichte. Dies erfordert Fleiß, Ausdauer, wirtschaftliches Denken, eine gehörige Portion Mut und Freiraum zur Entfaltung.
Junges Talent im Obstbau und der Veredelung: Michael Webhofer
Freiraum für Entfaltung bieten Friedl und Magdalena Webhofer auch ihrem Sohn Michael. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Obst- und Weinbauschule Laimburg in Südtirol und Praktika in renommierten Betrieben ist er Zuhause am Hof angekommen. „Wir arbeiten in einer Arbeitsgemeinschaft. Die Umstellung auf eine biologische Arbeitsweise wurde z.B. gemeinsam getroffen. Die Ernte 2024 wird erstmals biozertifiziert sein“, erzählt Michael Webhofer stolz.
Einfachheit schafft Effizienz
Doch wie gestaltet sich ein Tagesablauf auf einem Obsthof? „Als erstes schaue ich, wie das Wetter ist“, schmunzelt Michael. „Es folgt das gemeinsame Frühstück und anschließend wird mit den Eltern besprochen, welche Arbeiten anstehen. Und das wird dann erledigt!“
Sortenvielfalt & Bio für ökologische Stabilität
Angebaut werden auf rund fünf Hektar bestem Boden in erster Linie Äpfel und Birnen. Die Sortenvielfalt kann sich schmecken lassen. Dazu Michael Webhofer: „Wir setzen vorwiegend auf die Sorten Gala und Topaz, gefolgt von Natyra, Pinova, Jonagold, Santana, Boskoop und Rubinella. Die vollreifen Früchte werden ab Hof verkauft, aber von uns auch zu Apfelsaft, Apfelessig, Edelbränden und Likören veredelt.“
Täglicher Frischekick: Apfelsaft & Apfelessig
Wer den herrlich fruchtigen Geschmack des Apfelsaftes und des Apfelessigs je probiert hat, weiß: Diese Qualität und dieses Geschmacksprofil schafft nur sorgfältiges, handwerkliches Können. Dazu Michael: „Um authentischen Geschmack zu gewährleisten, werden Apfelsaft und Apfelessig naturtrüb belassen. Die Verarbeitung ist schonender und die wertvollen Inhaltsstoffe bleiben weitgehend erhalten.“
Beste Früchte, sauberst gebrannt: Die Edelbrände
Sauber gebrannte Edelbrände sind nicht nur ein Zeichen höchster Brennkunst, sondern auch ein Ausdruck von Tradition und Leidenschaft. Dazu Michael: „Der Prozess beginnt mit der Auswahl der vollreifen Früchte. Diese werden schonend vergoren, um die Aromen zu extrahieren. Die eigentliche Kunst liegt jedoch im Destillationsprozess. Dabei wird besonderes Augenmerk auf die Trennung von Vorlauf, Mittellauf und Nachlauf gelegt. Nur der Mittellauf – das Herzstück der Destillation – wird für die Edelbrände verwendet, da er die reinsten und feinsten Aromen enthält“.
Die Königsklasse des Brennens: Vogelbeere und Meisterwurz
Edelbrände von der Vogelbeere und der Meisterwurz sind eine wahre Herausforderung, die in höchster Qualität nur den Besten gelingt und wohl auch den Preis rechtfertigt. „Zum einen ist die Ausbeute für Edelbrände sehr gering, zum anderen ist die Ernte der Früchte und Wurzeln besonders zeitintensiv“, erklärt Michael.
Liköre: Bekannt und Geschätzt
„Seit Jahrzehnten verwenden wir schon das gleiche Rezept für unseren Likör, der sich durch einen hohen Fruchtanteil auszeichnet. Die Herstellung der Liköre erfolgt durch vorheriges Auspressen, aber auch durchs Ansetzen der Früchte“, erklärt der junge Landwirt.
Webhofer Brennstadl: Ort für Veranstaltungen und Feiern
Mit viel Liebe zum Detail wurde im Jahr 2010 der ehemalige Heustadl der Familie Webhofer zu einer Schaubrennerei und einem beliebten Veranstaltungsort umgebaut. „Der Brennstadl bietet Platz für bis zu 50 Personen und kann für Verkostungen, Versammlungen, Private und Betriebsfeiern, aber auch für Seminare genutzt werden“, so Michael Webhofer abschließend.